1000 Frauen – Die Sammlung Hansen

1000 Frauen - die Sammlung Hansen

Hansen der Sammler – 1000 Frauen

Seit fast 20 Jahren hat er ein außergewöhnliches Hobby. Der verheiratete Maler, Illustrator und Autor Christian Hansen aus dem Berliner Zehlendorf hat inzwischen eine beachtliche Sammlung an Frauenfotos. Diese fand er in ganz Deutschland, wobei ein Großteil der Bilder aus seiner Heimatstadt stammen. 1998 veröffentlichte er im Feldmann Verlag seine erste Auflage der „1000 Frauen – Die Sammlung Hansen„. Weitere Fotografien erzählten in nachfolgenden Büchern und Ausstellungen ihre Geschichten.

Die Sammlung Hansen – privat und fremd

Die Fotografien, die Christian Hansen sammelt, stammen aus den letzten sieben Jahrzehnten. Inzwischen beläuft sich seine privates Archiv auf geschätzte 25.000 Aufnahmen. Gefunden hat er sie an ganz unterschiedlichen Orten, mehrheitlich in den 90er Jahren. Dazu gehören Floh- und Trödelmärkte sowie Antiquitätenläden und sogar im Müll verstecken sich persönliche Fotoaufnahmen, die vom Autor Bedeutsamkeit beigemessen bekommen.

Da es sich um Abbildungen von vergangenen Momenten fremder Menschen in ganz privaten Situationen handelt, egal ob es Schnappschüsse oder gestellte Posen sind, bekommt man als Leser einen authentischen Einblick in das Leben vor vielen Jahren. Es zeigen sich unter anderem alte Modetrends, Urlaubszenen und feierliche Anlässe. Sehr impressiv können zudem historische Aufnahmen sein, die beispielsweise eine Trümmerfrau aus den 40er Jahren zeigen oder idyllische Szenen noch bevor Deutschland in zwei Staatsgebiete aufgeteilt wurde.

Doch warum sind es ausschließlich Frauen, die der Autor Christian Hansen auf über 200 Seiten zeigt? Für ihn haben Fotos von Frauen ein enorm größeres Aufmerksamkeitspotenzial, da sie „interessanter und vielfältiger erscheinen.“ Natürlich fand er in Fotoalben auch Abbildungen von Männern. Dennoch hat er sich bewusst dagegen entschieden diese in sein Werk aufzunehmen. Zudem gibt der Autor an, dass man die Sammlung eigentlich „Männerfotos“ nennen müsste, da in vielen Familien der Mann als Fotograf fungierte. Zwar bestimmt er nicht immer was wie abgebildet wird, dennoch sind es zumeist Männer, die Urheber und sozusagen die Künstler hinter den Abbildungen sind.

1000 Frauen – emotionale Seiten

In der Sammlung „1000 Frauen“ ist auch kaum Text in Form von Schrift zu finden, denn Christian Hansen, möchte die Bilder sprechen lassen. Ausschließlich zum Ende des Buches wird der Schriftverkehr wiedergegeben, indem Christian Hansen abwägt, ob das Buch ein Vorwort erhalten sollte. Offensichtlich hat er sich dagegen entschieden.

Man kann aufgrund von Anhaltspunkten, die eine Fotografie bietet, eine Geschichte rekonstruieren, dennoch sprechen den Fotografen Bilder ohne bekannten Hintergrund vermehrt an. Da Fotografien im letzten Jahrhundert eines der wichtigsten Medien zur Erinnerung an Augenblicke war, sind stets auch Emotionen damit verbunden. Bei Betrachtung einer solchen Fotografie werden auch bei fremden Betrachtern Emotionen ausgelöst und eine eigene Geschichte kann auf die Bilder reproduziert werden oder können an eigene Augenblicke erinnern.

Aufgrund dieser Basis wählte Christian Hansen die Bilder aus. Sie mussten ihn ansprechen und durch bei ihm verursachte Emotionen in seinem Gedächtnis festgehalten sein. Bei 1000 Bildern von Frauen ist das eine schwierige Entscheidung. Dennoch hat die Zahl 1000 ehr die Funktion eine Dimension zu erschaffen, denn es geht dem Autor nicht um die exakte Zahl, sondern um Darstellung der Vielfalt, die man dem Buchtitel entnehmen können soll.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API